Anlagestrategie Behaviorial Finance
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Anlagestrategie Behaviorial Finance  

 

Die Anlagestrategie Behaviorial Finance beschäftigt sich mit der Psychologie und dem Verhalten der Anleger. Der Grundgedanke hierbei ist, dass die Großzahl der Anleger die selben Verhaltensmuster bei der Geldanlage aufweisen und somit anhand dieser Verhaltensmuster eine Vorhersage des Verhaltens der Anleger (stark sinkende Kurse, oder stark steigende Kurse) in bestimmten Situationen möglich ist. Aber nicht nur die Verhaltensmuster in bestimmten Situationen, sondern auch andere Eigenschaften der Anleger können zu bestimmten 'Standard'-Verhaltensweisen bei den Anlegern führen. Hiezu werden u.a. folgende Verhaltensweisen gezählt:

  • Bei Menschen allgemein (somit auch bei Anlegern) werden negative Dinge länger bzw. schwerwiegender im Gedächtnis vorgehalten, als positive Dinge. Somit reagiert ein Anleger sensibler auf einen einprozentigen Kursverlust als auf einen einprozentigen Kursanstieg.
  • Anleger tendieren zur Anlage in Produkte und Unternehmen (Aktien), die sie am besten kennen. Dies ist grundsätzlich richtig, allerdings führt dies häufig zu einer sehr einseitigen Geldanlage, so dass das Totalausfallrisiko steigt.
    Beispiel: Viele Anleger besitzen nur Aktien von der Firma in der sie auch arbeiten. Wenn die Firma Verluste schreibt oder gar Pleite geht, dann ist auch die Geldanlage weniger bzw. nichts mehr Wert.
    Weiterhin werden auch fast nur einheimische Aktien gekauft. Wenn es den einheimischen Firmen schlecht geht, so geht es nicht nur dem Gehalt / Verdienst schlecht, sondern auch der Geldanlage.
  • Menschen (somit auch Anleger) bauen zu Dingen, die sie sehr lange besitzen eine (emotionale) Bindung auf, so dass das Trennen von einer verlustbringenden Geldanlage, die schon länger im Depot liegt, den Anlegern sehr schwer fällt. Somit werden bestimmte Depotpositionen zu spät oder gar nicht verkauft.
  • Auch dem Herdentrieb sind die meisten Anleger verfallen. Ob dieser Trieb durch Werbung (z.B. T-Aktie) hervorgerufen wird, oder durch langanhaltende Emotionshochs bzw. Emotionstiefs ist hierbei unerheblich. Je länger die Aktienkurse steigen, desto mehr Menschen legen Ihr Geld in Aktien an und je länger die Aktienkurse sinken, desto mehr Anleger verkaufen ihre Aktien. Die letzen dieses Herdentriebes trifft es immer am schlimmsten, d.h. sie kaufen die Aktien beim höchten Kurs und verkaufen die Aktien beim tiefsten Kurs.

Die Anlagestrategie Behaviorial Finance macht sich diese Erkenntnisse zu nutze und entwickelt auf Basis dieser Erkenntnisse Anlageverhaltensweisen, die zu einer gewinnbringenden Anlage führen soll. Hierzu werden beispielsweise Stimmungsanalysen (Sentiment-Analysen) der Anleger durchgeführt und ausgewertet.

Eine praxistaugliche Vorgabe für die Umsetzung der Anlagestartegie gibt es zwar noch nicht, aber die Grundkenntnisse kann sich jeder Anleger zu nutze machen, indem er bestimmte Anlage-Entscheidungen anhand eines Kriterienkataloges durchführt und nicht nur aufgrund von Bauchentscheidungen.

 


 
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